Die älteste Römerstadt Tirols befindet sich ganz in der Nähe. Die ehemalige römische Siedlung „Municipium Claudium Aguntum“ liegt rund 8 Kilometer entfernt, in der Gemeinde Dölsach.  Man geht davon aus, dass das Gebiet bereits ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. besiedelt war, also schon lange bevor die Römer die Stadt Aguntum gründeten.
Aguntum gehörte zur Provinz Noricum, Kaiser Claudius erhob die Siedlung während seiner Amtszeit im 1. Jhdt n. Chr. zu einer selbstständigen Stadt mit weitgehend unabhängiger Verwaltung. In den folgenden zwei Jahrhunderten erlebte die nunmehrige Römerstadt Aguntum eine Blütezeit. Eine Stadtmauer, zahlreicher privater und öffentlicher Gebäude, sowie einer Therme wurden gebaut. Als Zentralort Osttirols und des Pustertales in der römischen Zeit und durch die geografisch günstige Lage entwickelte sich Aguntum zu einem regionalen Handelsmittelpunkt. Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wurde dann aber das nahe gelegene Lavant auf Grund der besseren Lage stärker besiedelt und Aguntum verlor immer mehr an Bedeutung, wurde jedoch weiterhin bis ins 5. Jahrhundert bewohnt, wovon auch eine frühchristliche Grabkirche zeugt. Die letzte historische Erwähnung Aguntums erfolgte im Jahr 610, als dort eine Schlacht zwischen Bajuwaren und Slawen stattfand.

Ausgrabungen

Noch im 16. Jahrhundert waren Ruinen der Stadt sichtbar, deshalb kam damals die Sage von der Zwergenstadt auf. Da von den einstigen Gebäuden nur noch niedrige Gewölbe und Gänge erhalten waren, gind man davon aus, dass hier nur Zwerge wohnen konnten.

Erste Ausgrabungen fanden dann im 18. Jahrhundert statt und seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden vom Österreichischen Archäologischen Institut und der Uni Wien Ausgrabungen durchgeführt. 1991 wurde ein Vertrag zwischen dem Land Tirol und dem Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie der Uni Innsbruck geschlossen, wodurch das Institut nun die Verantwortung für die Grabungen trägt. Heute kann man neben dem Museum die Stadtmauer, dasAtriumhaus, die Therme, das Handwerkerviertel und dasMacellum besichtigen.

Museum

Neben den Ausgrabungen der Römerstadt befindet sich auch das Museum „AGUNTUM“. Es bietet einen erstaunlichen Einblick ins Leben und den Alltag der Stadt und ihrer einstigen Bewohner.  Im Mittelpunkt des Museums steht das große Marmorbecken aus dem Atriumhaus im Freigelände, zudem sind Funde aus Aguntum wie römische Reliefs, Keramik, Amphoren, Schmuck, Fibeln, Lampen, Münzen sowie an Puppen ausgestellte Kleidung der römischen und der einheimischen Bevölkerung zu sehen.

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