Schloss Bruck

Schloss Bruck wurde zwischen 1252 und 1277 als Residenz der Görzer Grafen errichtet. Die Burg, seit 1942 im Besitz der Stadt Lienz, zählt zu den Hauptattraktionen Osttirols und beherbergt heute das Museum der Stadt Lienz mit der umfangreichsten Werksammlung des Osttiroler Malers Albin Egger-Lienz.

Auf der nach drei Seiten hin verhältnismäßig steil abfallenden, dem Schlossberg vorgelagerten Kuppe wurde Schloss Bruck von den Grafen von Görz erbaut. Urkundlich wurde Schloss Bruck als „Pruck apud Luenz“ (Bruck bei Lienz) erstmals am 10. August 1277 erwähnt.

Als 1500 der letzte Görzer, Graf Leonhard, kinderlos verstarb, fiel das Schloss Bruck in die Hände König Maximilian I., dem späteren Kaiser zu, der es an an den Freiherrn Michael von Wolkenstein-Rodenegg verkaufte. Als die Stadt Lienz 1609 niederbrannte, führte dies auch zum wirtschaftlichen Ruin der Familie. Wolkenstein-Rodenegg übergab die „Herrschaft Lienz“ an Erzherzog Ferdinand Karl.

Im 17. Jahrhundert übernahm das Haller Damenstift das Schloss, das in der Folge Sitz der Gerichtsbarkeit war. Ein Aufsehen erregender Prozess wurde im Verhörsaal auf Schloss Bruck in den Jahren 1679/80 gegen die „Hexe“ Emerentia(na) Pichler(in) geführt. Bei der „peinlichen Befragung“ unter Anwendung von Folter „gestand“ Emerentiana zahlreiche Delikte. Daraufhin wurde die  „Hexe“ und zwei ihrer Kinder auf der Galgentratte östlich von Lienz umgebracht.

Im 18. Jahrhundert war Schloss Bruck ein Feldspital für das kaiserliche Militär, aber auch eine Kaserne. 1827 ging die Burg in Privatbesitz über und wurde zu Speditionssitz, Brauerei und Gastbetrieb. 1942 ging das Schloß vom Privatbesitz in den Besitz der Stadt Lienz über, die bis heute Eigentümerin ist. So wurde die ehemalige Fürstenburg zum Museum.

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